Re: Verkehrsprojekte deutscher Dummheit
[ Das Forum zu den Themen bei "www.henrytrefz.de" ] Geschrieben von Henry Trefz am 18. März 2001 11:46:52:
Als Antwort auf: Verkehrsprojekte deutscher Dummheit geschrieben von Ralf Kuke am 17. März 2001 23:01:44:
>Die Verkehrsprojekte sind völlig unüberlegt und Größenwahnsinnig, es wird noch mehr Verkehr erzeugt anstatt die Region und die Städt und Gemeinden zu entlasten. Es wird Entlastungen geben, die aber punktuell sind, weil sich die Verkehrsströme verlagern und dadurch andere Gegenden wieder Verkehrsmäßig belasten. Es gibt alternative Lösungen vom Verkehrsplanungsbüro "von Winning und Partner" aus Kassel, welche die regionalen Gegebenheiten besser integriert hätte und auch kostengünstiger wäre. Da die Thüringer Verkehrsplaner zu viel Geld, aber zu wenig Verstand haben, wurde diese Variante nicht geprüft.
>Auch zur ICE-Rennstrecke, die maximal zwei Haltepunkte in Thüringen hat, gibt es bessere Lösungen, welche die regionalen Gegenbenheiten besser integrieren. Der IR-Haltepunkt bei Ilmenau ist völlig illusorisch, weil die Bahn AG die vorhandenen IR-Verbindungen reduziert. Das Verkehrsplanungsbüro "Vieregg und Rössler" sowie die Bürgerinitiative "Das Bessere Bahnkonzept" haben einen Vorschlag zur Verbesserung der Nord - Süd Bahnverbindungen bei gleichzeitiger Einbeziehung der vorhandenen Bahnstrukturen. Ein Lückenschluß zwischen Hildburghausen - Bad Rodach - Coburg, bringt für die regionalen Bahnverbindungen sowie die Fernverbindungen der Bahn mehr als eine einzige ICE-Rennstrecke. Als Vorbild sollte die Schweiz und Ihre integrierte Verkehrsplanung dienen.
Herzlichen Dank, lieber Ralf Kuke, für die argumenative Steilvorlage. Eigentlich fast schade, dass sie jetzt erst kommt, den bisher meldeten sich hier ja fast nur Befürworter zu Wort.
Gehen wir Schritt für Schritt vor:
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Dass die Verkehrsprojekte (VDE) unüberlegt sind, ist das schwächste aller Gegner-Argumente. In vvielen gemeinde können auf Antrag die vielen Meter Aktenordner eingesehen werden, aus denen hervorgeht, dass sehr wohl überlegt wurde.
- Ob man zu Brücken oder Tunnels größenwahnsinnig oder Triumph der Technik sagt, ist kein Objektivum sondern eine Sache des (politischen) Blickwinkels. Die Tunnels übrigens (das teuerste an der ganzen Geschichte) rühren aus Naturschutzerwägungen her.
- Zu den Verkehrszahlen:
Verkehrs wird auf leistungsfähige Trassen gelenkt und aus den Städten und Gemeinden herausgenommen, soviel ist hoffentlich unstrittig. Eine Nachfrage bei den Anwohner der bisherigen Bundesstraßen am Rande der A71 würde das schlagend belegen.
Dass auch etwas mehr Verkehr erzeugt wird, kann gut sein, ist aber im übrigen gewollt. Niemand anders als die (hoffentlich bald deutlich weniger durstigen Autos) kann Mobilität wirklich sicherstellen. Die Bahn betreibt hierzulande mit aller Mach ihren eigenen Untergang. Busse blenden die Hälfte des Tages aus. Nur in autoriäten , nicht aber in freiheitlichen Systemen kann durch bewusste Verschlechterung (oder Schlechter-Haltung) von Verkehrsbedingungen weniger Auto-Verkehr erzwungen werden.
- Zur Alternativ-Studie (von Winnig und Partner)
Diese würde mich außerordentlich interessieren. Oder hat dieses Büro etwa ein Problem mit der Veröffentlichung. Kein einziger Autobahngegner war mir (respektive der TA) gegenüber in der Lage, die öft erwähnten Studien tatsächlich einmal vorzustellen. Villeicht finden wir an dieser Stelle bald einen Link.
- ICE
Hier gehen unsere Meinungen weniger stark auseinander. Die erwähnte Studie gibt es im übrigen online unter: (http://www.vr-transport.de/erf-lif99/titel.html).