Re: Was hat die Autobahn mit der Demokratie zu tun?


[ Das Forum zu den Themen bei "www.henrytrefz.de" ]


Geschrieben von Henry Trefz am 27. April 2001 13:05:42:

Als Antwort auf: Was hat die Autobahn mit der Demokratie zu tun? geschrieben von Andreas Vohl am 26. April 2001 16:53:13:

Es ist fast schade um das Pfeffer (unterschiedliche Meinungen) in diesem Forum, aber um die Feststellung kommen wir trotzdem nicht herum: Die meisten, die sich hier zu Wort gemeldet haben, meinten eigentlich das gleiche.
Nur zugegebener Maßen nicht so gut formuliert.
Der Föderalismus in diesem Lande macht es erst möglich, dass sich Regionen oder Kommunen oder Länder in einem ruinösen Wettbewerb gegenseitig die sich ins Fäustchen lachenden Unternehmen mit ihren Ansiedlungen wegzulocken versuchen. Doch das interessiert die Bürger vor Ort natürlich nicht.
Aus der neutralen Draufsicht kann man das Problem benennen und kritisieren. Ich bin aber bei Diskussionen ein Freund davon, Alternativen - und zwar realistische - anzubieten. Und für den oben beschriebenen Teufelskreis habe ich wirklich keine.
Unabhängig von der allgemeinen Realität der Investorenbuhlerei muss man aber noch andere Gesichtspunkte betrachten.
In der hier konkret vor einer besseren Anbindung stehenden Technologieregion Ilmenau wird nicht die Autobahn wie ein Wasserkanal in die Wüste geführt, die schon allein davon aufblühen soll.
Es ist in diesem Forum schon des öfteren erwähnt worden: Mit der Technischen Universität (Stichwort Humankapital an allseits gesuchten Fachkräften) gibt es einen Inkubator, der doch zu ein wenig mehr Hoffnung Anlass gibt, als nur der durch eine reine mehrspurige Straße.
Und noch eins: Autobahntrassen haben nicht nur eine (freilich oft überbewertete) Anziehungswirkung auf Investoren. Sie ermöglichen den hier Wohnenden ein schnelles Erreichen der nächstgelegenen Zentren und werten damit die Gegend als Wohnstandort auf (wenn man in einem eng zu definierenden Abstand nicht zu weit weg und nicht zu nah dran Angebote macht). Dies wiederum lässt für die in den Zentren Wohnenden, die unter durch Marktmechanismen hoffnungslos hoch getriebenen Preisen leiden, eine Alternative zu.
Im speziellen Fall Thüringer Wald kommt dazu die Naherholungsmöglichkeit mit ihrem Wertschöpfungspotenzial.
Und um den allfälligen Arguement vorzubeugen: Wer einmal vor Ort kommt, kann sich davon überzeugen, dass die Trasse schon oft hinter der nächsten Wegbiegung nicht mehr zu sehen und hinter der übernächsten dann auch nicht mehr zu hören ist. Wer sich davon persönlich überzeugen möchte, kann sich gern direkt an mich wenden.

Henry Trefz





Antworten:


[ Das Forum zu den Themen bei "www.henrytrefz.de" ]