Re: GE-GI-gaga:
[ Das Forum zu den Themen bei "www.henrytrefz.de" ] Geschrieben von Henry Trefz am 01. Februar 2001 21:03:01:
Als Antwort auf: GE-GI-gaga: Was nützt ein kritischer Journalist, wenn ihm die Sachkenntnis fehlt geschrieben von Susanne Richter am 01. Februar 2001 14:49:20:
Liebe Susanne Richter!
Zunächst meinen aufrichtigen Dank dafür, dass Sie in so schneller Weise auf den Artikel in der TA vom 01.02.2001 (hier für alle im Forum der Text:)
GE-GI-gaga: Was nützt eine Wirtschaftskarte, wenn sie im Detail reichlich Schwächen hat?
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, Konzepte nicht vor ihrer Realisierung und Landkarten nicht vor ihrer Richtigkeitskontrolle.
Die Kommunale Kartografische Verlagsgesellschaft mit Sitz in Nordhausen hat jetzt eine Wirtschaftskarte Südthüringen heraus gebracht und auf ihr alles Thüringische abgebildet, das südlich von Erfurt liegt. Nicht ganz trennscharf, aber dies ist noch das geringste der Probleme.
In Zentrum der geografischen Betrachtung steht - wirtschaftspolitisch natürlich zu Recht - die Trasse der Autobahnen A71 und A73. Schon das Titelbild von der Talbrücke Zahme Gera - mit einem Alter von etwa zehn Monaten vergleichweise aktuell - weist auf diese Ausrichtung hin. Auch bei der Benennung der Anschlussstellen auf den im Bau befindlichen Teilabschnitten bis hin zur Landesgrenze ist die Karte auf den letzten Stand. Umso unverständlicher ist dann, weshalb in der Legende darauf hingewiesen wird, dass der Trassenverlauf erst den Stand der Linienbestimmung hat. Immerhin sind viele der dort noch als bevorstehend genannten Planfeststellungsbeschlüsse an die zwei Jahre alt. Das erkennen auch die Kartenmacher an, indem sie die im Bau befindlichen Teile richtig als solche markieren. Ihren Verlauf dann als unverbindlich zu markieren - verwirrt deshalb umso mehr.
Bei der Benennung von Gewerbe (GE)- und Industrieflächen (GI) aber schlichen sich Fehler ein, bei denen es sich lohnt, nach den Ursachen zu schauen. Den Planern der Technologieregion Ilmenau - immerhin einer der großen Inserenten am Anzeigenrand der Karte - hätte eigentlich auch die Prüfung der Richtigkeit gut zu Gesicht gestanden. Ein GI-Zeichen findet sich zum Beispiel in Gehren. Richtig, dort ist einer der drei Standorte nach dem Regionalen Entwicklungskonzept (REK). Die anderen liegen in Ilmenau und Geraberg. Auch in Ilmenau findet sich das Zeichen wieder, der Standort aber, der am unmittelbarsten an der Autobahntrasse, nämlich in einer der Ausfahrtsschleifen oberhalb Gerabergs liegt - fehlt schlicht. Dabei ist diese GI-Fläche unter denen in der Technologieregion auch planungsseitig mit am weitesten voran geschritten.
Ein Lapsus freilich, wer macht keine Fehler, könnte man fragen. Doch nicht zum ersten Male tappt das TRI-Team in Fettnäpfchen beim Kartenmaterial. Das Heftchen, das die Technologieregion darstellen sollte, es aber bis auf ein paar blassblaue Kleckse bei der Stadt Ilmenau selbst beließ, war anscheinend da nur der Anfang.
Besonders pikant aber wird es, wenn man berücksichtigt, dass Frank Geißler, der Leiter des Themenarbeitskreises Flächenkonzept im REK-TRI-Beirat gleichzeitig der Verwaltungsgemeinschaft Geratal vorsteht, in der Geraberg ja bekanntlich liegt. Dieser - nach solcherart Merkwürdigkeiten befragt - verneint sowohl die Kenntnis der Karte, als auch einen Schriftverkehr zum Datenabgleich im Vorfeld. Es fällt schwer, bei der Anhäufung solcher Zufälle(?), an die Ernsthaftigkeit zu glauben, die doch dem Planungskonzept inne wohnen sollte.
Auch der stellvertretende Landrat Tigran Schipanski - hierauf angesprochen - hatte wenig schmeichelhafte Worte für die Karte übrig. Man solle künftig mit den Akteuren in der Region in Kontakt treten, wenn man etwas Gutes tun wolle, so sein Tenor.
Henry TREFZ
reagiert haben. Und da Sie dies öffentlich tun, darf hier auch erwähnt, werden, dass Sie (auch) mit dem TRI-Konzept (wir wollen hier nicht unbedingt auseinanderklamüsern, mit welchem der vielen!) vom Steuerzahler aufgebrachtes Geld verdienen. Aber das nur zum besseren Verständnis der Einordnung Ihres Beitrags. Die anderen Forumsteilnehmer mag weiterhin interessieren, dass Sie nicht in der Redaktion angerufen haben, sondern gleich in diesem Forum zur Tat schritten. Das ist eine sehr moderne Haltung!
Aber zur Sache!
Was Sie von der Tendenz der TA-Berichterstattung in der Technologieregion halten, lassen wir einfach mal so stehen. Hatten Sie eventuell ins Kalkül gezogen, dass ein gewisser Teil der Kritik (ganz eventuell nur) berechtigt sein könnte?
Wir recherchieren jedenfalls gründlich, woher sollten wir sonst wissen, was der Vize-Landrat meint, oder dass die VG Geratal (ist schließlich nicht Ilmenau!) nicht einbezogen wurde.
Sie haben recht, die Wirtschaftskarte hat ihre Schwächen. Deswegen haben wir sie kritisiert. Wenn die zunächt garnicht Kritisierten (LEG?) nach dem Muster der getroffenen Hunde bellen, und dies "madig machen" nennen, wirft das ein spezielles Licht auf die Sache...
Das Inserat der ARGE sieht wie folgt aus: zwei Drittel der Anzeige bilden das Logo der Technologieregion darunter steht nichts weiter als Ansprechpartner: Arge Glaswerk und so weiter. Wer bitte soll daraus schlussfolgern, welches der vielen TRI-Gremien gerade verantwortlich ist und welches nicht? Wir wollen zum Besten des ganzen hoffen, dass alle hinter der Unterstützung einer Wirtschaftskarte stehen.
Aber doch wohl hinter einer solchen, in der die Nennnung eines GI-Standortes nicht von der Schaltung einer Anzeige abhängt??? Wir sprechen immerhin von einer Kommunalen Verlagsgesellschaft!
Mit den TRI-Strukturen, das dürfen Sie glauben, kämpfen wir seit langer Zeit. Mit Versammlungen, die im geheimen stattfinden und auch hinterher geheim blieben, wenn man nicht massiv Einfluss ausüben würde, etwas zu erfahren. Mit einer Öffentlichkeitsarbeit, die leider (und dies leider möchte ich betonen), kaum einen Pfifferling wert ist.
Die Zeitung bekommt Informationen aus zweiter Hand vorgesetzt, die vor Langweiligkeit nur so strotzen und schon aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Leser drastisch gekürzt werden.
Die Zeitung hat sicher auch die massiven Vorbehalte gegen das Geldgeben der Kommunen für kaum etwas wirklich Verwertbares beispielsweise in den Rennsteigorten oder in Pennewitz nur erfunden, oder wenn nicht, dann bestimmt böswillig angestachelt.
Hier mein (ich hoffe inständig, noch nicht abschließendes) Urteil über die derzeitigen TRI-Akteure:
Alles, was Ilmenau dient, geht voran, wird unterstützt. Das ist ausdrücklich richtig so! Doch kaum einer von Ihnen verwendet mehr als einen halben Gedanken daran, dass zum Zusammenschweißen einer Region das Umland mehr sein muss, als nur der willfährige Erfüllungsgehilfe. Schon ein Grundkurs in Massenpsychlogie hätte vermittelt, das hier Gefühle eine Rolle spielen nun nicht bürokratische Floskeln.
Sie dürfen versichert sein (Beweise dafür liefert unten anklickbare Webseite, wie auch dieses Forum zur genüge), dass ich für meine Person hinter der Technologieregion Ilmenau stehe. Ich halte Sie für das Überlebenselixier der Gegend schlechthin. Deswegen muss ich aber noch lange nicht mit dem Tun Ihrer Veranwortlichen einverstanden sein.Mit freundlichen Grüßen
Henry Trefz