GAGA: Zum eigentlichen Problem der TRI


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Geschrieben von Enrico Geiger am 03. Februar 2001 00:00:43:

Seit fast fünf Jahren pflege ich geschäftliche Kontakte in der Region Ilmenau. Ich habe dabei die Entwicklung der Technologie Region Ilmenau interessiert verfolgt. Nicht zuletzt, weil ich mich während meiner Wanderjahre selbst in unterschiedlichen Regionalinitiativen engagiert habe.
Die vorangegangene Kontroverse zwischen Frau Richter, Herrn Trefz und Herrn Martius nehme ich zum Anlaß, um ein paar grundlegende Gedanken in die Diskussion zu bringen.
Als treuer Leser des Ilmenauer Lokalteils der TA muß ich Herrn Trefz und Herrn Martius ein wenig in Schutz nehmen. Mir ist nicht aufgefallen, daß Aktivitäten im Zusammenhang mit der Technologie Region Ilmenau prinzipiell madig gemacht werden. Zum konkreten Fall der Karte zum Wirtschaftsraum Südthüringen kann ich mich nicht äußern. Ich kenne diese Karte noch nicht. Aber diese Haarspalterei verdeckt aus meiner Sicht das eigentliche Problem: die kaum zu überbietende Passivität der Akteure in der Region. Ich kenne keine Region mit vergleichbaren Potentialen, die so vor sich hindümpelt und darauf wartet, daß da jemand kommt und alles auf dem goldenen Tablett serviert. In Ilmenau grüßt Ziegenbock und Frau und auch aus den anderen Kommunen dringt vornehmlich Selbstmitleid vermischt mit Kleinkariertem. Wo bleibt die Aktivität, wo sind die Menschen in der Region, die couragiert die Initiative ergreifen und ihre Angelegenheiten, die Entwicklung ihrer Heimat, selbst in die Hand nehmen. Da gibt es ja welche, die werden dafür bezahlt. Herr Trefz und Herr Martius haben das ja so schön in ihren Beiträgen aufgegriffen. Die Planer, diese Akteure der TRI, wer immer das auch sein mag und woher sie auch kommen mögen, die sollen es mal bitte schön richten. So funktioniert aber keine erfolgversprechende Regionalentwicklung. Eine Analogie: Wäre die Mauer 1989 gefallen, hätte die Bevölkerung der DDR die Arbeit einem kleinen elitären Zirkel überlassen, den hauptsächlich der Westen bezahlt hätte?
Die Berichterstattung im Lokalteil der TA tendiert leider viel zu oft dazu, die Selbstgefälligen und Lahmen in der Region zu bestätigen. Ja, da gibt es ja schließlich diese Gremien, die das alles zu richten haben. Es wird ja bezahlt! Hand aufs Herz, Herr Trefz, Herr Martius, gestehen wir uns es doch ein: da sind wir wieder die alten Ossis und pochen darauf, daß irgendeine zentrale Instanz zuständig ist, sein muß. Soll es der einzige Fortschritt sein, daß die Presse nun diese Instanz frei kritisieren kann?!
Die Journalisten der TA scheinen mir, das Geschehen um die TRI aus der Logenposition zu kommentieren. Das steht einem FAZ-Feuilleton Redakteur gut zu Gesicht. Lokalzeitungen sind jedoch auch Teil der Region. Bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte kritische Kommentare zukünftig nicht missen und Sie, Herr Trefz, Herr Martius, nicht als Steigbügelhalter der sogenannten Verantwortlichen sehen. Aber klettern Sie doch aus der Loge raus und bringen ein wenig Schwung in die Sache. Warum ziert den Lokalteil der TA nicht das Logo der Region? Hier könnte die TA Vorbild für die Amtsblätter der Region sein und Druck machen. Platz für das Logo ist auch noch auf der TA Internetseite, auch auf Ihrer, Herr Trefz. Da Sie sowieso hinter der Sache stehen und Ihr Auftritt doch schon entsprechend verlinkt ist, doch kein Thema, oder? Und warten Sie nicht auf die Pressemitteilungen, wenn die Ihrer Ansicht nach nichts taugen! Stoff, der zum Thema paßt finden Sie doch auch ohne Hilfe und der Basis offizieller Verlautbarungen. Die Aufbereitung des Autobahnbaus auf diesen Seiten zeigt, was Sie drauf haben. Oder sind das alles Meldungen der Deges? Wie wäre es, wenn Sie mal eine Podiumsdiskussion unter Einbezug Ihrer Lesern in der Region organisieren, wo die Fakten und die Probleme auf den Tisch kommen und von den Beteiligten von Angesicht zu Angesicht diskutiert würden? Sagen Sie mir jetzt bitte nicht, für so was würden Sie ja nicht bezahlt, da wären schließlich diese zentralen Instanzen, diese Verantwortlichen, diese Planer der TRI zuständig.
Also, schauen Sie weiter den offiziellen TRI-Gremien auf die Finger, kritisieren Sie scharf, wo dies berechtigt ist aber gestalten Sie auch aktiv mit. Küssen Sie die Dornröschenschläfer der Region durch Ihr Vorbild wach.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Enrico Geiger





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